{Hörbuch} Max Rhode – Die Blutschule

Rezension Max Rhode - Die Blutschule
Max Rhode – Die Blutschule

Anzeige… weil es das Gesetz so verlangt (was ist das?)
Beitrag ohne Produktplazierung, Hörbuch wurde selbst gekauft.

Sebastian Fitzek gilt nicht umsonst als einer der bekanntesten deutschen Autoren, die auch International mehr als erfolgreich sind. Ich selbst habe bereits die meisten seiner Romane durch, wenn auch tatsächlich in Hörbuch-Form, da für mich Audiobücher auf dem Arbeitsweg, ich bewältige den mit dem eigenen Auto, deutlich einfach zu konsumieren sind 😉

2015 veröffentlichte Herr Fitzek seinen Thriller „Das Joshua-Profil“. In diesem Roman geht es um den wenig erfolgreichen Schriftsteller Max Rhode, der es bis dato nur zu einem einzigen Roman, die Blutschule, gebracht hat. Laut eigener Aussage Fitzeks fand er die Idee, selbst als Max Rhode diesen Roman zu schreiben, als besonders reizvoll. Somit konnte er 2015 auch noch „Die Blutschule“ als sein Alter Ego veröffentlichen.

Darum geht es

„Eine unbewohnte Insel im Storkower See. Eine Holzhütte, eingerichtet wie ein Klassenzimmer. Eine Schule mit den Fächern: Fallen stellen. Opfer jagen. Menschen töten.

Die Teenager Simon und Mark können sich keinen größeren Horror vorstellen, als aus der Metropole Berlin in die Einöde Brandenburgs zu ziehen. Das Einzige, worauf sie sich freuen, sind sechs Wochen Sommerferien, doch auch hier macht ihnen ihr Vater einen Strich durch die Rechnung. Er nimmt sie mit auf einen Ausflug zu einer ganz besonderen Schule. Gelegen mitten im Wald auf einer einsamen Insel. Mit einem grausamen Lehrplan, nach dem sonst nur in der Hölle unterrichtet wird…“ (Quelle Klappentext)

Max Rhode - Die Blutschule Cover
Max Rhode – Die Blutschule – Cover

Die Geschichte

Die Geschichte der Blutschule könnte durchaus interessant sein.
Allerdings bemerkt man schnell, dass einfach zu wenig aus dem Setting und den Charakteren herausgeholt wird. Was natürlich auch dem erfolglosen Max Rhode zuzusprechen ist. So, nun aber zur möglichst spoilerfreien Handlung der Geschichte.

Im Grunde genommen handelt die Geschichte von den beiden Jungs Simon und Mark, deren Familie aus Geldnöten aus dem schönen Berlin in ein kleines Kaff in Brandenburg ziehen. Besser gesagt, eigentlich handelt die Geschichte eher von Simon, der in einer psychiatrischen Anstalt ein Patiententagebuch führen soll und dabei alle Geschehnisse aus seiner Sicht erzählt.

Dort in der brandenburgischen Einöde hat ihr Vater bereits einiges an Zeit damit verbracht, sein altes Elternhaus auf Vordermann zu bringen. Simon und Mark lernen schnell einige wichtige Protagonisten, wie die abgedrehte Sandy oder der stotternde Pete, kennen. Sandy wurde mehr oder weniger verflucht und hat sich seit diesem Moment in ein ganz schlimmes Mädchen verwandelt. Dabei lässt sie keine Möglichkeit aus, ihren Mitmenschen durch Worte und Taten möglichst vor den Kopf zu stoßen. Soweit die Ausgangslage.

Bei einem Unfall am See springt der Fluch in Form des ultimativen Bösen von Sandy auf den Familienvater über. Dieser will nun, unter der Leitung seines bösen Ichs, den beiden Söhnen in einer Hütte mitten im Storkower See in die Geheimnisse der Blutschule einführen.
Das Simon und Mark kein großes Interesse daran haben, das Handwerk ihres besessenen Vaters zu erlernen, versteht sich wohl von selbst. Als dann auch noch Sandy mit in das üble Spiel hineingezogen wird, heißt es für die beiden Jungs zu handeln. Der große Showdown mit einer rabenschwarzen Überraschung lässt dann auch nicht mehr lange auf sich warten.

Der Sprecher

Im Hörspielsektor gibt es so einige gute Sprecher. Zwei haben es mir besonders angetan, einer davon ist David Nathan.

David Nathan ist ja nun wirklich kein unbekannter mehr. Als Synchronsprecher von z.B. Johnny Depp und Christian Bale (da denke ich immer gerne an den Film „Public Enemy“, in dem Nathan beide sprechen musste), oder in unzähligen Audioproduktionen, er ist einfach grandios. Selbst als Aufzugcomputer mit lediglich ein paar Zeilen Text im Audible-Hörspiel „ALIEN – In den Schatten: Die komplette 1. Staffel“ ist er toll, auch wenn er einem da mit der Zeit ein wenig auf die Nerven geht 😉

Auch in diesem Hörbuch zeigt er deutlich, was er kann. Egal ob er die Kinder Simon und Mark spricht, oder sich als Stotter-Pete die Zunge verknotet, alle Charaktere werden authentisch gesprochen. Besonders der wahnhafte Vater in der Blutschule hatte es mir angetan, dieser schmale Grat zwischen Wahnsinn und beschwichtigend war grandios. Der beste Moment ist allerdings das Ende der Patientenakte, dass ich jetzt hier auf keinen Fall spoilern will. Diese langsame und extrem eindringliche Sprechweise hat bei mir Gänsehaut ausgelöst und damit die ganze Geschichte für mich gerettet.

Fazit

Insgesamt fand ich die Geschichte im Grunde genommen interessant und ich bin mit einigen Erwartungen in das Hörspiel gestartet. Leider plätscherte es an manchen Stellen einfach so dahin und man wartet, bis dann endlich etwas passieren mag.

Abgesehen davon wurde sehr viel Potential verschenkt. Man hätte so viel mehr aus der Geschichte machen können, denn die Protagonisten klangen sehr vielversprechend. Egal ob es sich nun um Karl den Kioskbesitzer oder der vermeintlich pädophile stotternde Pete handelt, diese Figuren hätte man doch noch deutlich weiter ausbauen können. Auch die Rolle des Polizisten Raik hätte bestimmt mehr hergegeben.

Aber man muss auch an dieser Stelle daran denken, warum dieses Buch überhaupt erst geschrieben wurde. Schließlich handelt es sich um Max Rhode. Der, wie eingangs erwähnt, erfolglose Schriftsteller liefert hier ganz klar, warum sein Roman niemals im internationalen Markt ankommen und zum Bestseller werden würde.
Und genau das ist natürlich ein guter Kniff von Fitzek. Er brauchte sich ja auch nicht so groß Mühe geben, das Buch sollte ja im besten Fall nicht erfolgreich werden, denn sonst wäre aus dem erfolglosen schnell ein erfolgreicher Autor geworden… Allerdings ob das wirklich so gewollt war? 😉

Das Hörspiel selbst lebt natürlich vom Sprecher. Und auch dieses Buch wurde von einem meiner Lieblingssprecher, David Nathan, vertont. Der andere ist übrigens Simon Jäger, der so ziemlich alle Fitzek-Romane ins Hörbuch-Format gebracht hat.

Es ist wirklich der Hammer, wie Nathan mit seiner Stimme spielen kann. Gerade Simons Vater wird sehr facettenreich gesprochen. Zum einen der liebe Familienvater, zum anderen der wahnsinnige Lehrer in der Blutschule. Besonders zweiter hat mir oftmals kalte Schauer über den Rücken gejagt. Auch das Abschlussplädoyer Simons zum Ende des Patiententagebuchs hat mir das Blut nahezu in den Adern gefrieren lassen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass es gerade der Schluss der Akte und der hervorragende Sprecher waren, die mich dazu gebracht haben, 4 von 5 Couchpiraten zu verteilen. Ohne diesen Schockmoment wären es dann wohl eher drei Couchpiraten gewesen, da die Handlung doch deutlich ausbaufähig ist und viel zu oft vor sich hinplätschert.

Ich hoffe, euch hat meine Hörbuch-Rezension ein bisschen gefallen.
Vorschläge für zukünftige Rezensionen oder was euch auch immer so einfällt: ab damit in die Kommentare!

Michael, der Couchpirat

Bewertungsergebnis 4/5 Couchpiraten
Bewertung: 4/5 Couchpiraten

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Kurzinfo

Art: Hörbuch
Titel
: Max Rhode – Die Blutschule
Dauer: ca 5 Stunden 45 MInuten
Anzahl Disks: 4 oder als Download
Hörprobe:  Keine
Veröffentlicht: 08.10.2015
VerlagLübbe Audio
Preis: 7,99 – 9,99 EUR, je nach Anbieter
ISBN: 9783838777245

1 Antwort

  1. Michael sagt:

    Test-Kommentar. Nach Umstellung des Kommentarsystems muss ich das natürlich mal ausprobieren 🙂

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