{Spiele} Monopoly Weltreise angespielt
Anzeige … Weil es das Gesetz so verlangt (was ist das?)
Beitrag ohne Produktplazierung, Spiel wurde selbst gekauft
Wahrscheinlich kennt jeder, der hier meinen Beitrag geöffnet hat, dieses großartige Spiel rund um den Aufbau eines Straßen-Monopols, den Handel und die unweigerliche Insolvenz des Gegenspielers. Natürlich handelt es sich hierbei, wie die Überschrift des Artikels bereits verriet, um das berühmte Brettspiel „Monopoly“.
Die Herkunft des Spiels ist bis heute leider nicht umfassend geklärt.
Elizabeth „Lizzie“ Magie hat das Brettspiel bereits im Jahr 1904 unter dem Titel „The Landlord’s Game“ ins Leben gerufen. Leider scheiterten die Kontakt- und Verkaufsversuche mit dem Spielverlag Parker (Hasbro) immer wieder, da „The Landlord’s Game“ als zu politisch und ebenso zu komplex angesehen wurde.
So kam es, dass Charles Darrow eben dieses Spiel an Parker Brothers verkaufte und lange Zeit als Urheber des Brettspiels galt. Dieser war es auch, der bereits 1933 mit der Spielidee die größten Verkaufserfolge erzielte und quasi den Startpunkt für eine unglaubliche Brettspielkarriere legte.
Viele Jahre lang blieb das Spielkonzept unverändert und erfolgreich unter der Regie Parker (Hasbro) bis man wohl eines Tages auf die Idee kam, sämtliche Franchise-Rechte, die man irgendwo ergattern konnte, auch in diesem Spiel zu verwursten. Daher war es nicht verwunderlich, dass ständig neue Editionen das Licht der Welt erblickten. Es gab bald zu jedem erfolgreichen Film eine eigene Edition, auch an die kleinsten wurde mit einer eigenen Junior-Variante gedacht. Aber auch für München oder Bayern (oder FC Bayern München 😉) gibt es eigene Varianten. Sogar eine Banking Ultra Edition, die ohne Bargeld aber dafür mit Kartenleser ausgestattet ist.
Ganz neu sind auch Varianten wie zum Beispiel die „Nintendo Gamer Edition“. Diese enthält beliebte Figuren aus dem Super Mario Universum und ein paar Regeländerungen, wie Boss-Kämpfe oder ähnlichem.
Regeländerungen waren aber auch nicht unbedingt neu, denn 2004 erschien bereits die „Monopoly Weltreise“, die mit zusätzlichem Spielmaterial und ein paar kleineren Änderungen im Regelwerk auf sich aufmerksam gemacht hat.
Als ich nun vor ein paar Tagen einen ganzen Bummeltag in München verbrachte, stolperte ich im Kaufhaus Galleria Kaufhof eben über diese Brettspielvariante. Ursprünglich wollte ich für unsere Familie „Monopoly Junior“ kaufen. Da aber diese deutlich hochwertigere Edition des Brettspiels in diesem Moment für gerade einmal 19,99 Euro zu haben war, also etwa 5 Euro weniger als „Junior“, entschied ich mich dann doch für eine kleine Weltreise.
Und um diese Variante soll es in dieser Rezension auch gehen.
Darum geht es im Spiel
„Das erfolgreichste Brettspiel aller Zeiten jetzt mit den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt.
Niagara Fälle oder die Pyramiden von Gizeh? – Statt Straßen die größten Weltwunder kaufen und gewinnen. Ein farbenprächtiges Spielbrett, spezielle Spielfiguren und detaillierte Informationen zu den dargestellten Weltwundern machen jede Spielrunde zu einer unvergesslichen Weltreise.
Zusätzliche Spielvariante mit einem Reisepass, der Extra-Geld einbringt.“ (Quelle: Spielverlag)
Was ist in der Schachtel?
In der Spieleverpackung befindet sich:
1 Spielplan
8 Spielfiguren aus Metall
28 Besitzrechtkarten
16 Ereigniskarten
16 Gemeinschaftskarten
1 Sortiereinsatz für den Bankhalter
1 Satz Monopoly-Spielgeld
32 Herbergen (Häuser)
12 Hotels
6 Reisepässe
2 abwischbare Stifte
1 Reinigungstuch
2 Würfel
1 Spielanleitung in Deutsch
Insgesamt kann man durchaus sagen, der Inhalt ist qualitativ recht hochwertig gestaltet.
Warum nun aber 8 wunderschön gestaltete Metallfiguren im Lieferumfang des Spiels enthalten sind, das Spiel aber nur für sechs Spieler ausgelegt ist, das wird wohl ein Geheimnis vom Spielverlag Parker bleiben.
In der deutschsprachigen Anleitung findet man auch noch ein paar Anmerkungen zu den Spielfiguren und warum diese für die Weltreise-Variante ausgewählt wurden.
Ganz interessant sind die Reisepässe, die auf der Innenseite speziell beschichtet sind. Damit ist es möglich, mit den zwei in der Spielverpackung liegenden Stiften (oder jedem anderen wasserlöslichen Folienschreiber) die Reisepässe zu beschreiben. Das ebenfalls enthaltene Reinigungstuch schafft es allerdings nicht so richtig, die Farbe wieder vollständig vom Reisepass zu entfernen, es bleiben leichte blaue Schlieren zurück.
Ich denke, mit einem leicht feuchten Tuch oder einem alternativen Mikrofasertuch dürfte dieses Problem wohl schnell erledigt sein.
Das Spiel
Sollte es hier tatsächlich jemanden geben, der dieses Spiel noch nie gespielt hat, möchte ich eine kleine Zusammenfassung der Regeln zur Verfügung stellen.
Monopoly Weltreise wird mit zwei bis sechs Spielern gespielt. Jeder Spieler erhält ein festgelegtes Startkapital (1.500 Monopoly-Euro, in meiner Rezension der Einfachheit halber MEUR genannt) und eine Spielfigur, mit der er sich im Uhrzeigersinn auf dem Spielbrett bewegt und mit dem Spielgeld investiert oder handelt.
Das Ziel des Spieles ist es, als Einzelner am Ende das größte Vermögen zu besitzen. Hier unterscheidet sich auch schon die Weltreise-Edition von der klassischen Variante.
In der Weltreise-Edition klappert der Spieler 22 verschiedene Weltwunder und Touristenziele ab. Beim Erreichen eines Zieles macht der Spieler mit dem wasserlöslichen Stift ein Kreuzchen auf das entsprechende Kästchen im Reisepass. Wer den Reisepass als erster voll hat, der gewinnt das Spiel.
Dabei hilft auch noch das Erreichen eines Flughafenfeldes (in der klassischen Variante einer der Bahnhöfe), denn man kann in diesem Fall ein Kreuzchen an einem beliebigen Ort setzen.
Dadurch verkürzt sich die Spielzeit natürlich zum Teil drastisch, was besonders mit Kindern ganz gut sein kann.
Ich kann mich noch an Spielesessions mit meinen Freunden in deren umgebauten Gartenhütte erinnern, die über mehrere Tage liefen. Das muss mit dem Nachwuchs natürlich nicht unbedingt sein 😉
Ab hier gelten dann aber auch wieder die Originalregeln.
Ein Spieler, dessen Privatvermögen auf null gefallen ist, scheidet aus dem Spiel aus und die verbleibenden Spieler fahren fort. Das Spiel endet mit dem letzten Spieler, der noch über Barvermögen verfügt.
Zusätzlich zum offiziellen Regelwerk gibt es natürlich auch noch diverse Sonderregeln.
Strafen und Gebühren werden zum Beispiel nicht in die Bank eingezahlt, sondern in die Mitte des Spielfelds gelegt. Wer dann Glück hat und auf das Spielfeld „Frei parken“ kommt, der erhält das gesamte Geld aus der Mitte. Diese Spielvariante kann das Spiel noch einmal deutlich verlängern, denn der Pot kann durchaus einen von der Insolvenz bedrohten Mitspieler retten und wieder ganz dick ins Geschäft bringen.
Dann gibt es noch neben unzähliger anderer Regelvarianten, bei Interesse am einfachsten mal die Suchmaschine danach suchen lassen, die Verdoppelung des Grundeinkommens auf dem Feld „Los“. Man erhält im Regelfall 200 MEUR, sollte man direkt auf dieses Feld kommen bezahlt die Bank 400 MEUR an den Spieler.
Auch die Veräußerung seiner Straßen an andere Spieler ist eigentlich nicht Bestandteil des Regelwerkes. Dennoch ist diese Variante wirklich sinnvoll, denn sonst bekäme wohl nie jemand einen kompletten Straßenzug zusammen.
Diese drei Sonderregeln gefallen mir persönlich am besten und werden wohl auch von sehr vielen Spielern verwendet. Das eigentlich interessante daran, es handelt sich hierbei nicht um offizielle Regeln. Dennoch haben sich diese Erweiterungen im Laufe der Jahre durchgesetzt und eine recht große Spielerbasis aufgebaut.
Ich kenne quasi niemanden, der diese Regeln nicht verwenden würde und strikt nach den Standard-Spielregeln spielt.
Meine Meinung zum Spiel
Das Monopoly ein ganz tolles Spiel für die ganze Familie ist, brauche ich wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen.
Somit gilt eigentlich nur noch zu klären, inwieweit sich das Weltreise-Spiel von der klassischen Spielerfahrung unterscheidet und ob es die Mehrkosten wert ist.
Das bewährte Spielprinzip des Klassikers wurde hier mit ein paar ganz interessanten Regeländerungen gepaart.
Am wichtigsten ist hier natürlich das Reisepass-System. Dadurch ist es möglich, die mitunter vollkommen ausufernde Spielzeit deutlich zu verkürzen. Das kommt natürlich dem Spiel mit Kindern sehr zugute.
Abgesehen davon ist die optische Gestaltung wirklich sehr gelungen und hebt sich deutlich von der Standardversion ab.
Wie sich das erste Spiel mit dem Junior-Piraten (6 Jahre alt, 1.Klasse Grundschule) gezeigt hat, die Alterseinstufung von ab 8 Jahren ist durchaus berechtigt. Zum einen muss das Kind mit großen Zahlen zurechtkommen, zum anderen sollte auch unser Währungssystem bereits klar sein, also zum Beispiel 150 MEUR hingeben und 20 MEUR zurückbekommen. Da gab es dann doch noch ein paar Schwierigkeiten, die man aber gemeinsam ganz gut lösen konnte. Ein kleiner Tipp hierzu: Auch wenn das Kind weint, schreit und zetert, die Bank macht ein Erwachsener 😉
Die negativen Punkte halten sich wirklich extrem in Grenzen.
Zum Beispiel wären in solch einer ansprechend gestalteten Edition durchaus Holzhäuser an Stelle der billig wirkenden Kunststoff-Varianten angebracht. Im Herstellungsprozess dürfte das nur einen minimalen Cent-Betrag ausmachen und sich locker durch den sehr hohen UVP ausgleichen.
Ein lästiger Fehler in der Anleitung ist hier nun aber doch noch ein deutliches Manko.
Es ist zwar schön, wenn man irgendwo einen Hinweis abdruckt, dass sich die Spielregel an der klassischen Variante orientiert und diese dann auch im Regelheft abdruckt. Es bringt aber keinem etwas, wenn nicht genau klar ist, durch was nun eigentlich Wasser- und Elektrizitätswerk ersetzt wurde. Auch die Felder Flughafengebühr und Reiseversicherung könnten etwas klarer beschrieben sein. Anstelle des Werts „200 EUR“ sollte besser „zahle 200 EUR“ auf dem Spielfeld stehen, um einige Diskussionen zu vermeiden.
Ansonsten ist diese Monopoly-Variante wirklich nur zu empfehlen. Trotz des hohen Preises, für den man doch einiges an Gegenwert bekommt, und der beiden mickrigen Negativpunkte bekommt das Spiel von mir volle 5 von 5 Couchpiraten. Gerade für Familien mit jungen Kindern ist das Spiel empfehlenswert, da die Reisepässe das Spiel um einiges beschleunigen.
Ich hoffe euch hat meine Spielvorstellung ein wenig gefallen und ich würde mich sehr über ein paar Kommentare hier auf dem Blog oder in den sozialen Kanälen freuen.
Habt ihr ein Monopoly zuhause? Wenn ja, welche Spielvariante, was findet ihr am besten? Oder kanntet ihr das Spiel vor dem Lesen dieser Rezension etwa überhaupt nicht?
Vielen Dank fürs lesen und bis zum nächsten Mal,
Arrrr… Michael, der Couchpirat
Weitere Meinungen zum Spiel gefällig?
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Weitere Informationen
Titel: Monopoly Weltreise
Art: Brettspiel
Spieler: 2-6 Spieler
Alter: Ab 8 Jahren
Spieldauer: ca 90 Minuten
Sprache: Spielmaterial und Anleitung auf Deutsch
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Parker / Hasbro
Preis: ca 19,99 – 39,99 EUR