{Rezension} Stephen King – Gwendys Wunschkasten
Anzeige … Weil es das Gesetz so verlangt (was ist das?)
Rezension ohne Produktplatzierung, das Buch wurde von mir selbst gekauft.
Zurzeit ist der Meister des Horrors, Stephen King, sehr aktiv und es wird ein Buch nach dem anderen veröffentlicht. Auch Im Kino (Der dunkle Turm, ES) oder auf Netflix (Der Nebel) scheint er eine wahre Hochphase zu haben. Anfang Oktober wurde nun vom Heyne-Verlag eine neue Novelle des Autors in Zusammenarbeit mit dem Verleger Richard Chizmar veröffentlicht.
Vielleicht werden einige von euch den Namen Richard Chizmar schon einmal gehört haben.
Richard Chizmar ist verantwortlich für das Cemetery Dance Magazin und Eigentümer des Cemetery Dance Verlages, der bereits schon einige Bücher des berühmten Schriftstellers verlegt hat.
Ob nun die Zusammenarbeit zwischen King und Chizmar zu einem fruchtbaren Ergebnis geführt hat oder nicht, das erfahrt ihr nun hier in der Rezension zur Kurzgeschichte „Gwendys Wunschkasten“.
Darum geht es
„Die kleine Stadt Castle Rock in Maine hat die seltsamsten Vorkommnisse und ungewöhnlichsten Besucher erlebt. Warum sollte es der 12-jährigen Gwendy anders ergehen? Eines Tages tritt ein schwarz gekleideter Unbekannter an sie heran und macht ihr ein Geschenk: einen Kasten mit lauter Schaltern und Hebeln. Wozu er dient? Gwendy probiert es aus, und ihr Leben verändert sich von Grund auf.“ (Quelle Inhaltsangabe Verlag)
Das Buch
Nach dem Öffnen des Versandkartons erblickte ich eine sehr ansprechend gestaltete Hardcover-Ausgabe von „Gwendys Wunschkasten“. Was allerdings noch sofort auffällt, die Abmessungen des Buches liegen mit 19,1 x 12,2 x 1,7 cm deutlich unter den normalen Maßen eines handelsüblichen Taschenbuchs. Was natürlich in der Folge zu weniger Inhalt pro Seite führt und damit die Seitenzahl noch etwas gepusht werden kann. Durch diesen Kniff erreicht „Gwendys Wunschkasten“ auch 128 Buchseiten.
Insgesamt sieht das Buch allerdings recht wertig aus und fasst sich ganz gut an. Da geht der für dieses kleine Büchlein relativ hohe Preis von 10 EUR gerade noch so in Ordnung.
Meine Meinung zum Buch
Wenn ein neues Buch vom Meister des Horrors veröffentlicht wird, dann sitze ich bereits sehr gespannt vor dem Briefkasten und warte, bis das jeweilige Logistikunternehmen mein heiß ersehntes Paket zustellt und ich endlich in eine neue fantastische Welt abtauchen kann.
Wenn allerdings ein Co-Autor mit an Bord ist, dann wird meine Vorfreude, dank einiger Erfahrungen in der Vergangenheit, schon mal etwas getrübt.
Wenn es sich dann auch noch um eine Kurzgeschichte handelt und der Co-Autor Richard Chizmar ist, dann könnte man bereits vor dem Lesen ein wenig ins Zweifeln kommen. Warum? Das erfahrt ihr am Ende des Fazits.
So nun leider auch bei „Gwendys Wunschkasten“.
Die Geschichte fängt spannend an.
Gwendy, ein 12 Jahre junges und pummeliges Mädchen aus Castle Rock, trifft auf ihrem täglichen Dauerlauf über die so genannte Selbstmordtreppe auf den schwarzen Mann.
Ok, die Rolle des Mr. Farris ist natürlich zu Beginn eher unklar. Er verstrickt Gwendy in ein Gespräch und verspricht ihr, mit seiner Hilfe alles zum besten zu wenden. Dazu überlässt er ihr einen Kasten mit Hebeln und mehreren Schaltern. Was die nach den verschiedenen Kontinenten benannten Schalter genau machen, lässt Mr. Farris zwar offen, Gwendy vermutet aber die totale Zerstörung des jeweiligen Landstrichs per Knopfdruck.
Die zwei kleine Hebelchen haben dagegen eine praktische Funktion. Der eine spuckt sehr wertvolle Silbermünzen aus, der andere ein winziges Stück Superschokolade.
Bis hier hin alles ganz toll, nur plätschert nach dem Interesse weckenden Einstieg die Kurzgeschichte nur so vor sich hin. Gwendys Leben verläuft super, die Eltern entgehen dem Alkoholismus, Schule ganz toll, Ausbildung toll, selbst in der Liebe läuft es super. Natürlich verdreht sich dann auch alles kurz in das Gegenteil, was allerdings (mit einer Ausnahme, das will ich hier allerdings nciht verraten) kaum Auswirkungen auf Gwendy hat.
Man liest die ganze Geschichte in der Gegenwartsform, die mir ehrlich gesagt nicht so richtig liegt.
Ich habe immer das Gefühl, diese Zeitform hemmt meinen Lesefluss, da ich immer auf die eine oder andere Weise versuche, das gelesene in die weit beliebtere Vergangenheitsform zu bringen.
Man liest weiter und weiter, hat aber zeitweise das Gefühl, dass es sich eigentlich um einen Plott für ein vollständiges Buch handelt, also so eine Art Ideensammlung des Ganzen, und man wartet darauf, dass endlich mal etwas passiert.
Da ja 128 Seiten nicht sonderlich lang sind, erreicht man das Ende der Geschichte recht zügig.
Nach dem großen Finale, das noch weit mehr Fragen aufwirft als es beantwortet, klappt man das Buch zu und stellt sich unweigerlich die Frage „Was zum Henker habe ich da jetzt eigentlich gelesen?“.
Grundsätzlich darf bezweifelt werden, ob denn das Leben von Gwendy Peterson nur durch den Wunschkasten in diese Richtung gelenkt wurde. Sie hätte wohl ihre Erfolge bestimmt auch alle aus eigener Kraft schaffen können. Oder lag es etwa doch am kleinen, wohlschmeckenden und süchtig machenden Schokoladenstück? Oder wen interessiert das überhaupt?
Beim familiären Abendessen mutmaßte ich bereits, dass Stephen Kings Verleger selbst einfach mal eine Geschichte schreiben und damit einen ganz tollen Erfolg landen wollte. Da sich Bücher mit dem Namen Stephen King wahrscheinlich deutlich besser verkaufen lassen, bat ihn Chizmar bestimmt um eine Kooperation, bei der der Autor lediglich seinen Namen auf das Buch drucken lassen musste. Ansonsten wüsste ich ehrlich nicht, in welcher Form der weltbekannte Schreiberling tatsächlich an dem Buch beteiligt gewesen sein soll.
Abschließend sei gesagt, dass der Geschichte 100 Seiten mehr vielleicht ganz gutgetan hätten, nur um dieses eintönige Geschreibsel ein klein wenig aufzupeppen und die Geschichte damit insgesamt einen Hauch spannender zu gestalten.
Die Bewertung des Buches fiel mir allerdings auch sehr schwer. Dank der tollen Aufmachung, die hat das Buch für mich persönlich gerettet, wären es eigentlich gerade noch 2 von 5 Couchpiraten geworden. Da die Geschichte allerdings grundsätzlich gar nicht so schlecht wäre und man wahrscheinlich viel mehr daraus machen hätte können, wurden es am Schluss dann doch noch, wenn auch mit Ach und Krach und einem kleinen Fan-Bonus, 3 von 5 Couchpiraten.
Ich hoffe euch hat meine Rezension zu „Gwendys Wunschkasten“ gefallen und wie immer bin ich natürlich offen für eure Kommentare, Wünsche und Anregungen. Kommentare oder soziale Medien, alles ist möglich 😉
Bis zum nächsten Mal, Arrr…!
Michael, der Couchpirat
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Weitere Informationen
Titel: Gwendys Wunschkasten
Autoren: Stephen King, Richard Chizmar
Genre: Fantasy, Mystery
Leseprobe: Hier kostenlos herunterladen
Verlag: Heyne
Erschienen: 09. Oktober 2017
Seiten: 128
Preis: 10,00 EUR empf. VK-Preis
ISBN-13: 978-3453439252