{Hörspiele} Holy Klassiker (17) – Alice im Wunderland
Anzeige… weil es das Gesetz so verlangt (was ist das?)
Beitrag „Holy Klassiker – Alice im Wunderland“ ohne Produktplazierung, das Hörspiel wurde selbst gekauft.
Da ich vor einigen Tagen bereits sehr von dem Hörspiel Robin Hood angetan war, habe ich gleich mal das zweite Hörspiel der Reihe Holy-Klassiker, Folge 17 – Alice im Wunderland, auf CD bestellt und mir in einer ruhigen Stunde zu Gemüte geführt.
Alice im Wunderland dürfte den meisten selbstverständlich ein Begriff sein.
Vom nicht unumstrittenen Autor Lewis Carroll im Jahre 1875 erfunden, zählt das Buch heute zu den Klassikern der Weltliteratur.
Beflügelt von der Faszination und dem Erfolg des Werkes entstanden im Laufe der Jahre zahlreiche (mehr oder weniger gute) Filme, eine Zeichentrickserie (ich fand Benny Bunny immer so niedlich) und zum Teil ziemlich abgedrehte Computerspiele rund um die kleine Alice, die einem hoppelnden weißen Kaninchen in ein ziemlich schräges Wunderland folgt und
dort ihre Abenteuer erlebt.
Aus gutem Grund hat sich hier Holy der Kinderbuchvorlage angenommen und daraus ein aufwendiges Hörspiel für Erwachsene(!) produziert.
Darum geht es in „Alice im Wunderland“
„Wir sind hier alle verrückt!“, erklärt die Grinsekatze der jungen Alice, nachdem diese einem weißen Kaninchen in die seltsame Welt des Wunderlands gefolgt ist. Und wahrlich scheinen die lebenden Spielkarten und sprechenden Tiere, denen sie hier begegnet, durchweg nicht ganz bei Trost zu sein. Der Irrwitz findet seinen Höhepunkt, als die cholerische Herzkönigin Alice zu einem Croquet-Spiel einlädt. (nach dem Roman von Lewis Caroll)“ Quelle CD-Inlay
Das Hörspiel
Die CD
Das Hörspiel wurde auf eine CD mit ca. 77 Minuten Spiellänge gepresst. Dem entsprechend wurde auch die Handlung an so mancher Stelle etwas gestrafft oder ist komplett entfallen. Anders als bei Robin Hood fällt das hier aber nicht so ins Gewicht, da die Geschichte an sich dennoch rund wirkt und kaum etwas vermissen lässt.
Das Cover des Hörspiels ist wie bei Robin Hood sehr aufwändig in einer Comic-haften Darstellung gestaltet.
Wie schon in meiner letzten Rezension geschrieben, mir liegt dieser Comic-Look sehr und das vorliegende Cover des Hörspiels gefällt mir persönlich besonders gut.
Die Geschichte
Die kleine Alice liegt gelangweilt im Gras und lauscht einer Geschichte aus dem Buch ihrer Schwester.
Dabei wird sie sehr müde und entdeckt kurz darauf ein weißes Kaninchen, dem sie dann in den Kaninchenbau, der Übergang zwischen realer Welt und dem Wunderland, folgt.
Dort landet sie in einem Raum mit vielen Türen. Sie findet einen Schlüssel, mit dem sie die kleinste Tür aufsperren kann. Sie öffnet diese, schafft es allerdings auf Grund ihrer Körpergröße nicht hindurch. Sie findet sie ein Fläschchen mit einem Trunk, der sie kleiner macht. Es entsteht ein Chaos, bis Alice letztlich doch klein genug ist und ins Wunderland hineingehen kann.
Sie geht zum Haus des weißen Kaninchens, isst dort etwas und wird riesig groß. Als das weiße Kaninchen nach Hause kommt, kann es nicht in sein Zimmer hinein, in dem Alice ist. Nachdem Alice wieder geschrumpft ist, flieht sie in den Wald. Dort trifft sie auf eine Raupe, die Alice hilft, ihre Normalgröße zu erlangen.
Nach kurzer Zeit trifft sie auf die Grinsekatze. Diese gibt ihr den Rat, zum Märzhasen und zum verrückten Hutmacher
zu gehen, die seit langem eine Tee Party veranstalten. Die Teegesellschaft ist allerdings so verrückt, dass Alice nach kurzer Zeit beschließt, lieber wieder zu gehen.
Letzten Endes kommt sie zum Schloss der Herzkönigin. Diese möchte liebend gern jemandem den Kopf abschlagen lassen. Sie fordert Alice auf, mit anderen Tieren und Menschen Croquet zu spielen. Am Ende werden alle bis auf Alice von der Herzkönigin zum Tode verurteilt, jedoch vom Herzkönig begnadigt, so dass die Herzkönigin nicht
mehr weiterspielen kann.
Deshalb kommt es dann auch zu einer Gerichtsverhandlung. Im Gerichtssaal trifft Alice erneut den verrückten Hutmacher, der Zeuge aussagen soll. Alice wird ebenfalls als Zeugin aufgerufen. Allerdings ist sie inzwischen wieder so groß, dass sie ein Chaos verursacht.
Alice wacht neben ihrer Schwester wieder auf.
Die Sprecher
Die Charaktere sind durch die Bank erstklassig besetzt, lediglich Udo Schenk als Raupe mag mir nicht so recht gefallen.
Das liegt wohl daran, weil man Udo Schenk meist nur als Synchronsprecher von Bösewichten wahrnimmt und ihm irgendwie den hellsten Kopf des Wunderlandes nicht so richtig abnehmen mag. Da hätte ich mir eher eine Stimme wie z. B. Joachim Kerzel (Anthony Hopkins, Jack Nicholson) gewünscht, welche die Geheimnisse
des Wunderlands weise vortragen, aber auch diese für die „das größte Hirn des Wunderlandes und ich weiß das“-Raupe nötige Hochnäsigkeit an den Tag legen kann.
Unter Anime-Freunden ist die Sprecherin von Alice natürlich auch bekannt.
Rieke Werner hat zahlreichen japanischen Anime-Figuren ihre Stimme geliehen und, mag man das für gut oder schlecht halten, das hört man auch. Ich finde, das passt ganz gut zu der kleinen und verspielten Alice und bietet einen interessanten Kontrast zur etwas vernünftigeren und reiferen imaginären zweiten Alice. Alles in allem ein schönes Spiel mit den zwei verschiedenen Stimmlagen während dieser Selbstgespräche.
Überraschend waren für mich allerdings Martin Kessler (der verrückte Hutmacher) und Helmut Krauss (Pat das Meerschwein).
Beide sind in der Medienlandschaft sehr weit bekannt, dennoch hat mein Stimmdetektor überhaupt nicht angeschlagen. Nicht mal beim zweiten anhören der CD.
Gerade Helmut Krauss hat eine sehr prägnante Stimme (wenn man mal so überlegt, wäre er vielleicht auch eine gute Raupe gewesen) und mir durch seine Sprechrollen in „Die drei Fragezeichen“, „Larry Brent“ oder als Nachbar in Peter Lustigs Löwenzahn wohl bekannt. Aber irgendwie habe ich ihn dennoch vollkommen überhört.
Ebenso Martin Kessler, der ja eigentlich auch über eine sehr charakteristische Stimme verfügt. Allerdings ist Kessler auch sehr facettenreich, wie er oftmals schon in Animationsfilmen als Synchronsprecher bewiesen hat.
Auf jeden Fall werde ich mir die betreffenden Stellen im Hörspiel noch mal vornehmen und gegebenenfalls die Bewertung noch einmal anpassen. Im Großen und ganzen ist das allerdings wirklich jammern auf hohem Niveau, störende hölzerne Dialoge wie im Hörspiel Robin Hood sind mir hier keine aufgefallen.
Die Musik
Die Musik ist schön gemacht und klingt, zur Vorlage passend, dank der oft eingesetzten Spieluhren auch etwas kindlich.
Insgesamt alles sehr stimmig und man kann eigentlich nichts meckern.
Mein Fazit:
Zugegeben, ich musste das Hörspiel vor dem Schreiben der Rezension noch ein zweites Mal anhören, da ich mit der Geschichte an manchen Stellen so meine Schwierigkeiten hatte. Vielleicht habe ich so manches mal nicht aufmerksam genug zugehört.
Natürlich, wie schon beim Holy-Klassiker Robin Hood, bewegen sich die Sprecher durchgehend auf hohem Niveau und die Hintergrundgeräusche sind gut gemacht. Dennoch ist die Geschichte, gerade zu Beginn nach der Ankunft im Kaninchenbau und später bei der Raupe mit ihren philosophischen Ansätzen, ein wenig schwer zu folgen.
Der Klassiker gehört nicht umsonst zum Genre des literarischen Nonsens, daher sollte man der Geschichte umso genauer zuhören.
Mein Highlight dieser CD ist aber definitiv das Croquet-Spiel mit der Herzkönigin. Das war spaßig anzuhören und ich konnte mir ein gelegentliches Lachen einfach nicht verkneifen.
Wer die Geschichte rund um Alice und die liebenswerten abgedrehten Charaktere mag, der sollte einfach mal in das Hörspiel reinhören. Unter dem Strich gesehen ein großartiges Hörspiel und ich vergebe dafür gute 3/5 Couchpiraten mit einer leichten Tendenz nach oben.
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Weitere Informationen zum Hörspiel „Alice im Wunderland“
Titel: Holy Klassiker 17 – Alice im Wunderland
Dauer: 77 Minuten
Hörprobe: Keine
Studio: Holysoft Studios
Bezug: klassiker-hoerspiele.de oder Online-Versandhandel
Preis: 9,99 EUR empf. VK-Preis
EAN: 9783939174325