{Hörspiel} Gruselkabinett 185 – „Die Musik des Erich Zann“

Beitragsbild zur Rezension des Hörspiels Gruselkabinett 185, Die Musik des Erich Zann. Auf dem Bild ist ein Alter Mann mit einem Streichinstrument zu sehen.

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Das folgende Hörspiel wurde mir als CD-Fassung von Glückstern PR im Auftrag von Titania Medien kostenlos zur Verfügung gestellt. Noch einmal vielen Dank dafür. Dennoch enthält diese Rezension meine eigene Meinung und diese wurde auch durch das Rezensionsexemplar nicht beeinflusst.

Fremdartige und verstörende Violinen-Klänge, ein gruseliges Mehrparteienhaus, ein stummer und ängstlicher alter Mann mit seinem Instrument und eine verstörende Welt. Vermischt man diese Komponenten zu einer faszinierenden Story, dann taucht man tief in die Kurzgeschichte „Die Musik des Erich Zann“, aus der Feder des Horror-Experten H.P.Lovecraft, ein. Was könnte passender sein, als im „Scho(c)ktober“ ein gruseliges Hörspiel probezuhören?

Titania Medien hat sich für die Hörspiel-Reihe „Gruselkabinett“, dies ist bereits Folge 185, mal wieder einen ganz großen Klassiker geschnappt und versucht, diesen in eine Hörspielfassung zu pressen. Ob es dem Label auch dieses Mal wieder gelungen ist, erfährst du hier in dieser Rezension zum Horror-Klassiker aus dem Jahr 1922.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen/Anhören/Ansehen!

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Darum geht es in H.P. Lovecrafts „Die Musik des Erich Zann“

Frankreich 1921: Seltsame, beunruhigende Streicherklänge ertönen Nacht für Nacht aus dem Mansardenzimmer eines baufälligen Hauses in der Rue d‘Auseil. Was hat es mit dem stummen Musiker auf sich, der nie Besuch bekommt und das einzige Giebelfenster stets geschlossen hält? Ein junger Student beschließt, das Geheimnis zu ergründen…

Mit den bekannten Stimmen von Martin May, Yens Rahba, Arianne Borbach und Hans Bayer.“ (Quelle: Verlagstext)

Front der Hörspiel-Huelle. Im Hintergrund steht ein grauer Stein mit einer liegenden schwarzen Katze darauf.
CD-Hülle Front © by Titania Medien

Die Vorlage zum Hörspiel

Die Vorlage zu „Die Musik des Erich Zann“ aus der Gruselkabinett-Reihe wurde vom damaligen Grusel-Spezialisten H.P. Lovecraft 1922 in Form einer Kurzgeschichte im Magazin „The National Amateur“ veröffentlicht.
Die Geschichte gehört zu den beliebtesten Erzählungen Lovecrafts, wurde vielfach nachgedruckt und in mehrere Sprachen übersetzt, unter anderem ins Deutsche und ins Französische. Bis in die Gegenwart hat sie Schriftsteller, Illustratoren, Filmemacher und nicht zuletzt Musiker zu eigenen Schöpfungen angeregt.

Titelbild von "The Music of Erich Zann" von 1922. Es ist der Student und Erich Zann in dessen Kemenate zu sehen. Zann spielt auf seinem Instrument, der Student hört aufmerksam zu.
Titelbild der Kurzgeschichte „The Music of Erich Zann“ (1922)

Wessen Interesse am Original nun ein wenig geweckt wurde, auf der Website wikisource.org kann die Kurzgeschichte in der Sprache Englisch gelesen und angehört werden.

Das haptische und akustische Erlebnis des Gruselkabinetts

Das Hörspiel kommt in einem Standard-Jewelcase mit 1 CD daher, die Lauflänge des Hörspiels beträgt knappe 48 Minuten.

Das Artwork des Covers ist schön, aber durch die künstlerische Gestaltung und die grellen Farben auch ein wenig speziell designt. Ich würde das Artwork ja irgendwie ein wenig in den Bereich Popart oder so eine Art Graffiti-Kunst stecken, aber das ist nur so ein Gefühl. Dafür kenne ich mich in der Welt der Kunst deutlich zu wenig aus.
Auf jeden Fall weicht die Gestaltung des Artworks doch sehr von der sonst eher üblichen, im Stile alter Gruselcomics gezeichneten, Bilder der Gruselkabinett-Cover ab.
Verantwortlich für das Cover ist der Designer, Illustrator und Musiker Johannes Belach.

Auf der in grün gehaltenen CD sieht man ein paar raffinierte Schnörkel. Diese erinnern mich irgendwie ein wenig an Tentakel aus den berühmten Cthulhu-Geschichten. An sich finde ich das Design gelungen, aber das ist natürlich nichts weiter Aufregendes. Das ist auch nicht so wild, denn letzten Endes muss der Cast überzeugen…

Das CD-Artwork ist nichts Besonderes, einfach nur grün © Titania Medien
Das CD-Artwork ist nichts Besonderes, einfach nur grün © Titania Medien

Der Cast

Und das tut er auf jeden Fall.

Die vier Sprecher und Sprecherinnen, sind wie üblich auf sehr hohem Niveau und vermitteln die Geschichte und Emotionen sehr glaubwürdig.
Mir persönlich hat Martin May, der den namenlosen Studenten spricht, am besten gefallen. Seine etwas raue Stimme sorgte von Anfang an für ein wohligen Schauer und lies mich gebannt dem Hörspiel lauschen.

Aber auch Hans Bayr als Blandot ist großartig. Genau so stelle ich mir einen sehr grobschlächtigen Vermieter zu Lovecrafts Zeiten vor.
Yens Rahba hat hier eine eher undankbare Rolle, denn wie verkörpert man schon einen stummen alten Mann, der sich nur durch Ächz- und Stöhn-Laute verständigen kann? Zu guter Letzt hat noch Arianne Borbach eine Minirolle, die sie zwar gut verkörpert, welche aber auch nicht weiter wichtig für das Hörspiel wäre.

Die vollständige Cast-Liste des Hörspiels.
Der vollständige Cast von „Gruselkabinett 185“ © by Titania Medien

Soundeffekte und post-Production

Unbedingt müssen auch Musik und Soundeffekte erwähnt werden, welche hier meistens sehr gut ausgewählt wurden.
Besonders die zu Beginn des Hörspiels sofort einsetzende Cello- und Violinen-Musik des Erich Zann hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Keine Ahnung warum, aber ich finde die Melodie irgendwie schaurig schön.

Viele Szenen des Hörspiels werden mit Violinen-Musik unterlegt, aber auch andere unterschwellig gruselige Musikstücke kommen zum Einsatz.
Hier wäre es schon mal interessant, ob man dafür auch das in der der Geschichte angesprochene historischen Instrumente, die Viola da gamba, für die Aufnahme genutzt hat. Ich schätze aber mal nicht 😉

Das Instrument klingt tatsächlich sehr schön und wer dieses einmal in Bild und Ton erleben möchte, der hat zum Beispiel auf YouTube die Möglichkeit dazu.

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King of the Mountain Hall… not 😉

Ich hatte in der Rezension zu „Grimms Märchen“ beschlossen, das Thema Hall im Mastering verdient hier an dieser Stelle einen eigenen Abschnitt. Diesen braucht mein Zukunfts-Ich dann nur noch zu kopieren und spart sich eine ganze Menge Arbeit.

Hier im Gruselkabinett liegt der Fall aber zum Glück tatsächlich komplett anders als in den anderen Rezensionen von Sherlock Holmes oder Grimms Märchen.
Das Mastering ist ausgesprochen gut, der Hall in Räumen oder Gassen klingt sehr glaubwürdig. Also für dieses Hörspiel gibt es dieses Mal eine eindeutige Entwarnung.

Well done, Titania Medien 🙂

Rückseite der Hörspiel-Huelle.
Rückseite der CD-Hülle © by Titania Medien

Shocking… Meine Meinung zum Hörspiel

H.P. Lovecraft hat ja so einige Kurzgeschichten geschrieben, richtig eröffnet hat sich mir seine Welt aber nie so recht. Ich liebe zwar Horror und Grusel, mit übersinnlichen Tentakel-Wesen habe ich es dann aber doch nicht so.
Das hat sich mit dieser Folge des Gruselkabinetts aber gehörig geändert, denn die Hörspielfassung der Kurzgeschichte „The music of Erich Zann“ war wirklich etwas Besonderes.

Die Soundeffekte und die Cello-Musik tragen enorm stark zur dichten Atmosphäre bei, die Sprecher und die Sprecherin, die aber nur eine ganz kleine Rolle hat, sind hervorragend ausgewählt.
Wer also auf der Suche nach einem hervorragenden Hörspiel-Erlebnis ist, sollte sich einen abgedunkelten Raum suchen, sich Kopfhörer aufsetzen und ganz in die Welt Lovecrafts abtauchen.

Jetzt fehlt ja eigentlich nur noch eine Wertung und, weil ich Angst von Cthulhus Tentakel-Armen habe, können es auch nur 5 von 5 Couchpiraten werden.

Bewertungsergebnis 5/5 Couchpiraten. Auf dem Bild kann man ein Sofa sehen, auf dem 5 plüschige Löwen-Piraten sitzen.
Bewertung: 5/5 Couchpiraten

Vielen Dank für das lesen/ansehen oder anhören,
allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel
euer Michael, der Couchpirat… Arrrr!

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Beim Klabautermann, noch keine Rezension zum Kapern entdeckt!

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Infokasten

Titel: Gruselkabinett 185 – H.P. Lovecraft „Die Musik des Erich Zann)
Genre: Spannung, Grusel
Verlag: Titania Medien
Erschienen: 29.09.2023
Laufzeit (Min): 48
Preis: 8,78 EUR (1 CD)
Artikelseite: https://titania-medien.de/album/folge-185-h-p-lovecraft-die-musik-des-erich-zann

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